Bezirksvorstandssitzung der FU Südbaden mit der Landrätin, Dorothea Störr-Ritter

Am Samstag, den 19. Juli, besuchte Landrätin Dorothea Störr-Ritter eine Bezirksvorstandssitzung der Frauenunion Südbaden und berichtete von ihrer Tätigkeit als Landrätin.

 "Ich bin Vorsitzende des Kreistages, allerdings ohne Stimmrecht. Mein Ziel ist es in erster Linie Mehrheitsbeschlüsse zu erzeugen. Das heißt, ich muss immer rechtzeitig mit allen Fraktionen ins Gespräch kommen", berichtete sie.

Sie sei als Chefin des Landratsamtes für alle kommunalen Themen verantwortlich, die die Gemeinden alleine nicht lösen könnten.

"Das geht von Kreisstraßen, Nahverkehr, Abfall, beruflichen Schulen über die Gesundheitsversorgung, Kfz, Führerschein, Straßenmeisterei bis hin zu Asyl, Flüchtlingen und vielen weiteren Gebieten."

Ihr unterstehen direkt 6 Dezernenten.

"Da habe ich eine tolle Mannschaft, die recht eigenständig arbeitet", freute sich Störr-Ritter.

Ein wichtiger Punkt in ihrer Arbeit sei es, dass in allen Köpfen ankomme, dass eine Behörde ein Dienstleister sei und kundenfreundlich sein müsse. Als großes Problem ihrer derzeitigen Arbeit schilderte sie die Flüchtlingssituation.

"In den 90er Jahren gab es schon einmal eine große Flüchtlingswelle. Damals gab es in jedem Bezirk eine Aufnahmestelle und spezielle Gerichte für die Asylverfahren. Leider wurden diese nach der Flüchtlingswelle wieder abgeschafft. Jetzt wären sie dringend nötig. Wir haben nur ein Auffanglager in Karlsruhe, welches aus allen Nähten platzt", so Störr-Ritter."

Die Flüchtlingsthematik sollte mittlerweile Landesthematik sein, aber das Land hat bisher geschlafen", erläuterte sie. Es sei unglaublich schwierig für die Kommunen, adäquate Unterbringungen für die Flüchtlinge zu finden.

"Wir haben sehr hohe Vorschriften, so zum Beispiel für den Brandschutz. Und seit der neuen Verordnung, dass pro Flüchtling 7m² statt 4,5m² bereitgestellt werden müssen, haben wir noch weniger Platz für sie.

"Jeden Monat habe sie in ihrem Kreis 50-60 Neuzugänge. Ihre Mitarbeiter können teilweise nachts nicht mehr schlafen, weil sie nicht wüssten, wo sie die Flüchtlinge unterbringen sollten. Vor allem in Freiburg gebe es ein großes Problem mit den unbegleiteten Jugendlichen. Das sind Jugendlich die ihre weite Reise nach Deutschland alleine, ohne Eltern oder Begleitung machen. Aber nicht einmal das sei Ministerpräsident Kretschmann bekannt.

"Auch das Integrationsministerium kümmert sich um nichts", bedauerte die Landrätin und meinte, dass dieses Thema längst Chefsache sein müsste, aber leider nicht ist.

Die Bezirksvorsitzende Helga Gund dankte Dorothea Störr-Ritter für ihren interessanten und engagierten Vortrag.

"Die FU Südbaden beschäftigt sich schon einige Zeit mit dieser Thematik“, erklärte sie.

„Zurzeit arbeiten wir an einem Leitantrag für den nächsten Bezirksdelegiertentag, der am 18.10.2014 in Tuttlingen stattfindet. Für uns sind ihre Einblicke und Erfahrungen als Landrätin in diesem Thema sehr wichtig gewesen."

 

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